Montag, 30. Oktober 2023

Ikonenmuseum, Basilika San Giovanni e Paolo und Palazzo Bembo

Der unbemerkte Regen


Du kannst es kaum glauben, aber in Venedig gibt es eine Art unsichtbaren Schutz vor dem Regen – zumindest scheint es so. Dicke Regenwolken hängen wie eine Bedrohung über der Lagunenstadt. Wir hatten oft Sorge, dass uns ein plötzlicher Regenguss überraschen könnte. Doch jedes Mal, wenn wir gerade einen Museums- oder Kirchenbesuch beendet hatten und auf die nasse Straße traten, wurden gerade die Schleusen des Himmels geschlossen und es waren nur vereinzelte, zaghaft Tropfen von den Dächern zu sehen.
Es fühlte sich fast magisch an, als ob die Stadt selbst unsere Ausflüge geplant hätte, um uns vor dem unwillkommenen Nass zu bewahren. Und so konnten Anneliese und ich jede Sehenswürdigkeit in Ruhe erkunden und die Regenpausen nutzen, um im Spaziertempo die Lokation zu wechseln.

Vom selten geöffneten Museum für Ikonen, neben der griechischen Botschaft, bis hin zur imposanten Basilika San Giovanni e Paolo waren wir überall geblieben. Die großen Grabdenkmäler in der Kirche beeindruckten Anneliese besonders. 26 Päpste haben hier ihre letzte Ruhe gefunden. Die Denkmäler, die sie sich bauen ließen, zeigen all ihre Pracht und zeugten von vergangenen Zeiten des Glanzes. Bescheidenheit und Demut sind nicht zu finden.




Aber nicht nur kulturelle Highlights gab es zu entdecken: In den Gassen Cannaregios stießen wir auf ein Geschäft mit maßgeschneiderter Bekleidung für Damen. Dort fand ich einen wunderschönen grauen Mantel, konnte mich jedoch nicht entscheiden. Nach einem kurzen Abstecher ins nächste Café zur Gedankenordnung kehrte ich zurück und kaufte den Mantel schließlich – inklusive eines kostenlos dazu geschenkten Schals.


Anneliese hatte ebenfalls Glück und fand in einem Chinesenladen ein dringend benötigtes iPhone-Kabel. Ihr Gesicht strahlte vor Freude, denn nun konnte sie sorgenfrei ihre Fotos machen und unschätzbare Erinnerungen festhalten.

Auch die Außenstelle der Biennale Architektur im Palazzo Bembo beeindruckte uns mit ihren Ideen, wie man Architektur harmonisch mit der Natur vereinen kann. Die Darstellungen waren wunderschön und inspirierend zugleich.



Doch jetzt plagt uns der Hunger, doch zum Glück retten uns die Spaghetti al nero di sepia und eine Pizza am Campo San Stefano vor dem Magenknurren. Und wer weiß - vielleicht werden wir nach diesem kulinarischen Genuss erneut von einem unerwarteten Regenguss verschont? Eines ist sicher: Venedig hat immer wieder Überraschungen parat!


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